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Forschungsprojekt
Projektart: Gefördertes Projekt
Teilhabe im Transitionsprozess

Beschreibung / Inhalte

Zehn Jahre nach Ratifizierung der UN-BRK ist festzustellen, dass der Übergang von der Schule in den Beruf für Heranwachsende mit geistiger Beeinträchtigung (GB) und komplexen Kommunikationsbedürfnissen (engl. Complex Communication Needs, abgek. CCN) noch immer einer Einbahnstraße gleicht. Über den bis heute von Lehrkräften kaum kritisch hinterfragten tradierten Übergang von der Förderschule mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung in den „Sonderarbeitsmarkt“ der Werkstatt hinaus, gibt es für Heranwachsende mit einer geistigen Beeinträchtigung und CCN nur wenige bis keine weiteren Wahlmöglichkeiten (Muche 2013). Dies dokumentiert eindrücklich der verschwindend geringe Anteil der Unternehmen, welche Menschen mit geistiger Beeinträchtigung ausbilden. Im Jahr 2015 lag dieser Anteil lediglich bei 0,9 % (Metzler et al. 2017). Bezugnehmend auf die vorliegende eindeutige Datenlage folgert das „Deutsche Institut für Menschenrechte“, dass Deutschland seiner Gewährleistungspflicht nicht nachkomme, einen inklusiven Arbeitsmarkt zu etablieren (Palleit, 2016).

Vor diesem Hintergrund ist es das Ziel des TiT-Projektes, den beschriebenen Automatismus zu unterbrechen, indem Schülerinnen und Schüler mit ID and CNN in die Lage versetzt werden, eine informierte, reflektierte und selbstbestimmte Berufswahl auf der Grundlage einer qualitativ hochwertigen vorberuflichen Ausbildung zu treffen. Um dieses Ziel konkret zu erreichen, entwickelt und verbessert das TiT-Team eine innovative Methoden- und Verfahrenssammlung mit dem Namen OlBoT - Oldenburger Box of Tools. Neu an der OlBoT ist die Entwicklung von Kommunikationshilfen für eine partizipative berufliche Zukunftsplanung, sodass auch Schülerinnen und Schüler mit geistiger Beeinträchtigung und CCN ihre Entscheidungen mitteilen können. Neben dem Schwerpunkt, effiziente didaktisch-methodische Zugänge für eine partizipative Zukunftsplanung zu konzeptualisieren, verfolgt das Projekt mit der Verzahnung von Innovations- und Implementationsforschung eine innovative Implementationsstrategie, basierend u.a. auf dem Ansatz der Aktionsforschung (Action Research), um eine nachhaltige Umsetzung der Verfahren in der Praxis zu gewährleisten. Die Implementation wird in diesem Kontext als Teil eines evaluierten Konzepts gesehen, das die grundlegenden Denkweisen und Einstellungen der Lehrkräfte in Bezug auf den Übergang verändern soll, gemäß dem von Fullan (2007) formulierten Konzept des „Real Change“.

TiT ist das Nachfolgeprojekt des BMAS-Projektes (Bundesministeriums für Arbeit und Soziales) „Teilhabe an Arbeit und Beruf bedarf der Kommunikation“ (Laufzeit vom 01.04.2014 bis zum 31.03.2015). In dem Vorläuferprojekt wurden die Methoden, Verfahren und Kommunikationshilfen für das Übergangskonzept entwickelt, die im TiT Projekt überarbeitet, evaluiert und implementiert werden sollen (Erdélyi, Mönck u. Thümmel, 2015). Die Laufzeit beträgt drei Jahre, vom 01.02.2019 bis zum 31.01.2022.

Quellenverzeichnis

Erdélyi, A., Mönck, M. & Thümmel, I. (2015). Die Oldenburger Box of Tools für den Übergang von der Schule in den Beruf. In: G., Antener, A., Blechschmidt, & K., Ling, K., UK wird erwachsen. Initiativen in der Unterstützten Kommunikation (S.60-76). Karlsruhe: Von Loeper.

Fullan, M. (2007). The new meaning of educational change (4th ed.). New York: Teachers College Press.

Metzler, C. & Werner, D. (2017). Die Erwerbssituation von Menschen mit Behinderung. Institut der deutschen Wirtschaft (IW), 44 / 4, 21-38.

(14) (PDF) „Teilhabe im Transitionsprozess -TiT“. Available from: https://www.researchgate.net/publication/338684361_Teilhabe_im_Transitionsprozess_-TiT [accessed Jul 07 2020].

Projektdaten

Beginn:

01.02.2019


Abschluss:

31.10.2022


Fördernummer:

AGF.00.00002.18

Kostenträger:

  • Bundesministerium für Arbeit und Soziales - Ausgleichsfonds für überregionale Vorhaben zur Teilhabe schwerbehinderter Menschen am Arbeitsleben (§ 161 SGB IX)

ICF-Bezug des Projekts:

  • Der bio-psycho-soziale Ansatz der ICF bildet einen konzeptionellen Bezugsrahmen.
  • Die ICF wird genutzt, z. B. durch den Einsatz von ICF-basierten Instrumenten / Skalen zur Beschreibung von Untersuchungsvariablen, Verlaufsdokumentation, Ergebnismessung.

Weitere Informationen zum Forschungsprojekt

Projektleitung:

  • Erdélyi, Andrea, Prof. Dr. | 
  • Thümmel, Ingeborg, apl. Prof. Dr.

Mitarbeitende:

  • Brüggemann, Anne-Marie | 
  • Tibbe, Niklas

Institutionen:

Carl-von-Ossietzky Universität Oldenburg
Ammerländer Heerstraße 114-118
26129 Oldenburg
Telefon: 04417984753 E-Mail: andrea.erdelyi@uni-oldenburg.de
Homepage: https://uol.de/sonderpaedagogik/forschung-und-proj...

Projektpartner:

Schulen in der Stadt und im Landkreis Oldenburg:
- Astrid-Lindgren-Schule, Edewecht
- Schule Borchersweg, Oldenburg
- Schule an der Kleistraße, Oldenburg
- Helene-Lange-Schule, Oldenburg
- Schule am Deich, Leer
Ergänzungen von Kooperationsschulen seit Projektbeginn:
- Elisabethschule, Friesoythe
- Förderschule Emden
- Hasetalschule, Quakenbrück
- Jakob-Muth-Schule, Meppen
- Montessori-Schule, Osnabrück
- Schule am Siel, Nordenham
- Schule an der Karlstraße, Delmenhorst
- Sophie-Scholl-Schule, Altenoythe
- St.-Lukas-Heim Tagesbildungsstätte, Papenburg
- Vincenzhaus Schule, Cloppenburg
- Katenkamp-Schule, Ganderkesee
- Georg-Zahn-Schule, Erlangen
- Christian-Wilhelm-Schneider Schule, Esens
- Paul-Moor-Schule, Bersenbrück
- Mosaik-Schule, Lingen
- Schule an der Deichbrücke, Wilhelmshaven
- Friedrich-Schlosser-Schule, Jever
- Greta-Schoon-Schule, Leer
- Astrid-Lindgren-Schule, Bohmte
- Schule am Moortief, Norden
- Schule an der Lessingstraße, Wittmund
- Schule am Weserbogen, Bad Oeynhausen
- Carl-von-Ossietzky Universität, Fakultät II: Informatik, Wirtschafts- und
Rechtswissenschaften; Department für Wirtschafts- und
Rechtswissenschaften; Ökonomische Bildung
- Gemeinnützige Werkstätten Oldenburg e.V.
- Teilhabe gGmbH, Oldenburg
- SELAM Lebenshilfe, gGmbH, Oldenburg
- Koordination Projekt „Gelungene Kommunikation“ von HHO, Osnabrück
- Koordination für Inklusion an Oldenburger Schulen, Amt für Schule und
Bildung, Stadt Oldenburg
- Elterngruppe Down-Syndrom Oldenburg
- Oldenburgische Industrie- und Handelskammer, Aus- und Weiterbildung
- ISAAC – Gesellschaft für Unterstützte Kommunikation
Ergänzungen von Kooperationen seit Projektbeginn:
- Herr Tanzer (Agentur für Arbeit, Fachexperte im Fachbereich Berufseinstieg
und Teilhabe)
- Netzwerk Persönliche Zukunftsplanung Bremen
- Stefan Doose
- Regina Weißmann
- GPS Wilhelmshaven
- Caritas-Verein Altenoythe e.V.

Take Part in the Transition Process

The transition from school to work is one of the major challenges for adolescents with intellectual disabilities (ID) and Complex Communication Needs (CCN). In Germany operates a traditional transition from special school (school specialized in ID) to the special labor market of sheltered workshops (or. Werkstätten für behinderte Menschen). According to a study made by the Rhineland Landscape Association, in the school attendance year 2009/2010, from 564 scholars with ID, only nine (1.6%) found a job in the standard labor market, while 488 switched directly to a sheltered workshop for people with ID (Schartmann 2012, 23). This automatism means for adolescents with ID and CCN to have few or no further choices in determining their own professional future, so that the German Institute for Human Rights expresses its concern that Germany is not fulfilling its obligation to establish an inclusive labor market (Palleit 2016). Having this as background, the aim of the TiT project is to stop the automatism described above, by enabling scholars to make self-determined and informed career choices based on high-quality pre-vocational education and training. In order to concrete reach this goal, the TiT Team develops and improves an innovative tool called OlBoT - Oldenburger Box of Tools. Moreover, the TiT Team is caring about the development of an alternative and strategical method to assure a long-term-implementation of innovative tools. Implementation is indeed thought as part of an evaluated concept, intended to change teachers' fundamental ways of thinking and attitudes regarding transition, according to the concept of “Real Change" formulated by Fullan (2007). The project will run for three years, from 01.02.2019 to 31.01.2022.

References:

Erdélyi, A., Mönck, M. & Thümmel, I. (2015). Die Oldenburger Box of Tools für den Übergang von der Schule in den Beruf. In: G., Antener, A., Blechschmidt, & K., Ling, K., UK wird erwachsen. Initiativen in der Unterstützten Kommunikation (S.60-76). Karlsruhe: Von Loeper.

Fullan, M. (2007). The new meaning of educational change (4th ed.). New York: Teachers College Press.

Metzler, C. & Werner, D. (2017). Die Erwerbssituation von Menschen mit Behinderung. Institut der deutschen Wirtschaft (IW), 44 / 4, 21-38. Muche, C. (2013). Übergange und Behinderung. In W., Schröer, B., Stauber, A., Walther, L., Böhnisch, & K. Lenz (Hrsg.), Handbuch Übergänge (S. 158-175). Weinheim: Beltz Juventa.

(14) (PDF) " TiT -Take Part in the Transition Process" (or. Ger. "TiT -Teilhabe im Transitionsprozess"). Available from: https://www.researchgate.net/publication/338684414_TiT_-Take_Part_in_the_Transition_Process_or_Ger_TiT_-Teilhabe_im_Transitionsprozess [accessed Jul 07 2020].

Referenznummer:

R/FO125954


Informationsstand: 08.09.2021